Der Flug Pan Am 103 war eine der vielen Pan Am Nordatlantik Verbindungen der späten 80er Jahre. Er führte von Frankfurt am Main, über London-Heathrow zum New Yorker John F. Kennedy Airport. Ungewöhnlich bei dieser Route war, daß in London der Flugzeugtyp gewechselt wurde. Das erste Stück von Frankfurt nach London wurde mit einer Boeing 727 bedient. Danach mußten die aus Frankfurt kommenden Passagiere in eine Boeing 747 umsteigen, in der schon die Passagiere warteten die erst in London an Bord gingen.
Am 21. Dezember 1988 hatte der Flug PA103, der eigentlich um 18 Uhr starten sollte, 25 Minuten Verspätung, als der Pan Am Clipper "Maid of the Seas" eine Boeing 747-121 mit der Kennung N739PA in London abhob.
Flugkapitän an diesem Abend war der 55 jährige Capt. Jim MacQuarrie. Ein erfahrener Pilot auf der B747, der in seiner Karriere bis dahin schon fast 11000 Flugstunden gesammelt hatte. Über 4000 davon auf der 747. Er war Mitglied der Pilotengewerkschaft und hatte erst einige Zeit zuvor an einem Streik für eine bessere Bezahlung des Pan Am Personals teilgenommen. Bevor er Pilot auf der großen B747 wurde war McQuarrie bereits auf der B727, B707, Lockheed L-1011 und DC3 geflogen.
Auch das Flugzeug war in einem tadellosen Zustand. Es war im September 1987 erst erheblich umgebaut und generalüberholt worden. So war Pan Am Mitglied eines Programms der U.S. Regierung, das vorsah einige zivile B747 mit der Möglichkeit auszustatten, im Falle einer Mobilmachung, sehr schnell in Frachter umgebaut werden zu können. N739PA war eine dieser 17 Pan Am B747 die für dieses Programm ausgewählt wurden. Im Rahmen des Umbaues wurde der Kabinenboden verstärkt und eine Ladetür im hinteren Teil der Kabine installiert. Als Entschädigung für Pan Am wurde das Flugzeug gleichzeitig Generalüberholt. Nach dieser Generalüberholung konnte das, bereits 1970 gebaute, Flugzeug technisch als neuwertig angesehen werden.
Nach dem Start in London um 18:25 Uhr, nahm die Crew Kurs nach Norden um über Schottland auf die Direktroute nach New York einzubiegen. Kurz hinter der englisch-schottischen Grenze, setze sich der Pilot mit dem Shanwick Oceanic Control Center bei Prestwick in Verbindung, um die Freigabe zur Nordatlantiküberquerung zu erhalten. Mitten im Gespräch mit dem Control Center antwortete der Flug PA103 auf einmal nicht mehr. Und der schottische Radaroperator erhielt ein erschreckendes Radarbild. Das Radarecho der B747 splitterte in fünf verschiedene Echos auseinander die eines nach dem anderen verschwanden. Gleichzeitig meldeten andere Flugzeuge, die sich in der Nähe befanden, eine Explosion am Himmel.
Die britischen Flugunfallermittler,
der Aircraft Accident Investigation Branch (AAIB) nahmen sofort die Arbeit
auf, um die Ursache zu klären. Schnell wurde klar, daß ein Terroranschlag
die Ursache für den Tod all dieser Menschen war.
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